Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 85

1912 - Breslau : Hirt
§ 241—245 4. Wirtschaftliches. — a) Bodenbenutzung. 85 Viehzucht. Neben der ertragreichen Landwirtschaft wird in wachsen auch § 241 • bedeutende Viehzucht betrieben. Hier hat sich im Laufe der Jahre ein Wechsel vollzogen. Es gab in Sachsen: Pferde Rinder Schafe Schweine Ziegen 1834 75 000 547 000 605 000 105 000 49 000 1873 116 000 648 000 207 000 301 000 105 000 1909 172 000 699 000 59 000 656 000 131 000 Die Viehzucht liefert also heute vor allem Rinder und Schweine. Die Schaf- zucht ist stark zurückgegangen, da das Ausland, besonders Australien und Süd- afrika, heute die Wolle billiger liefert, als es die heimische Zucht vermag. Die bedeutende Steigerung der Tierhaltung erklärt sich durch die Zunahme der Bevölkerung, mit der eine gesteigerte Nachfrage nach Milch, Butter und Schlachtvieh einhergeht. Da im Jahre 1909 gegen 730 000 Stück Rindvieh, 1 300 000 Stück Schweine und 220 000 Stück Schafe in Sachsen geschlachtet wurden, so ist die Einfuhr von Vieh sehr bedeutend. Vielfach hat man in Sachsen auch Weidewirtschaften eingerichtet und betreibt die Vieh- zucht auf die in den Alpen übliche Art. Forstwirtschaft. Sorgsamer Schonung erfreut sich in Sachsen der Wald, § 242, und so kommt es, daß noch ein Viertel des Landes, nämlich 3800 qkm, mit Wald bedeckt ist. Fast die Hälfte des Waldbestandes sind Staatsforsten, die andere Hälfte entfällt auf Gemeinde- und Privatbesitz. Der Nadelwald überwiegt bei weitem, denn nur ein Drittel der Wälder ist Laubwald. Dieser ist meist in der Ebene anzutreffen, während im Gebirge der Nadelwald vorherrscht. Unter den Nadelbäumen steht die Fichte an erster Stelle, der Hauptbaum der Gebirgswaldungen, der besonders seines Holzwertes halber gepflanzt wird. Die Tannenbestände sind stark zurückgegangen. Die Heidewaldungen sind meist Kiefernwälder, da auf sandigem Boden die Kiefer ihres raschen Wachstums wegen gern angeforstet wird. Im Laubwald über- wiegen Buchen und Eichen. Der gesamte Forst ist Nutzwald und wird eifrig gepflegt. Die Staatswaldungen sind in 10 Forstbezirke mit 109 Revieren gegliedert. Der § 2^' Ausbildung der höheren Forstbeamten dient die Kgl. Forstakademie zu Tharandt. Im Jahre 1908 lieferten die Staatsforsten einen Reinertrag von mehr als 10 Millionen Mark. Die waldreichsten Amtshauptmannschaften des Landes sind Schwarzenberg und Auerbach, die waldärmsten Borna und Leipzig. Ist der Nutzen des Waldes schon dadurch ein ungeheurer, daß seine Pflege und § 2^* Ausnutzung Tausenden Erwerb und Unterhalt gewährt, so wird derselbe unschätzbar groß, weil der Wald Sammler und Aufspeicherer des Regenwassers ist, dadurch die Quellen speist und das Land einerseits vor plötzlicher Überflutung, andrerseits durch dauernde gleichmäßige Wasserabgabe vor Austrocknung schützt. Wirtschaftlich von großer Bedeutung sind auch die Beeren und Pilze des Waldes, da mit dem Sammeln und Verkaufe dieser Waldgaben viele Arme, namentlich im Gebirge, einen Teil ihres Unterhalts gewinnen. Endlich spendet der Wald dem Menschen auch dadurch noch reichen Segen, daß er durch seine reine, staubfreie, würzige Luft, durch seine erhabene Schönheit und Ruhe einen heilsamen Einfluß auf die Gesundheit ausübt, eine Quelle der Erholung ist. Groß ist daher die Zahl derer, die alljährlich als Wanderer oder Sommerfrischler die Wald- gegenden unseres Vaterlandes aufsuchen. Zahlreiche Heilstätten und Genesungsheime sind in waldreichen Gegenden entstanden. Die dichte Besiedlung Sachsens ist natürlich nicht ohne Einfluß auf die wilden Ge- $ 245. wächse und den Wildbestand gewesen. Jene sind mehr und mehr durch Kulturpflanzen verdrängt worden. Der Wildbestand Sachsens beschränkt sich auf wenige Hirsche und Wildschweine, die in besonderen Revieren gehegt werden, auf Rehe, Füchse, Dachse, Marder, Hasen, Kaninchen, Auer- und Birkhühner, Wildkatzen, Rebhühner, Fasanen. Raubvögel werden immer seltener, während Singvögel häufig sind. Der letzte Wolf ward 1802 bei Dippoldiswalde erlegt.

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 1

1880 - Halle : Anton
J. Are affen Deutschen. 1. Unsere Vorfahren wohnten ursprünglich auf dem Hochlande von Mittelasien. Dort, yn den Abhängen des großen Quergebirges, welches Vorder- und Hinterasien scheidet, saßen sie als Glied des großen arischen oder indogermanischen Völkerstammes und weideten die Hserden. Von da ans sind sie in unbekannter Zeit westwärts gezogen und in Europa eingewandert. Vor ihnen hatten schon drei andre Zweige der Arier denselben Weg eingeschlagen: der eine besetzte die südlichen europäischen Halbinseln Griechenland und Italien; der andere — die Kelten — ließ sich im Westen des Erdtheils (— in Gallien, Spanien und Britannien) nieder; der dritte — die Slaven — blieb im östlichen Europa. Die ihnen folgenden Germanen bewohmeu zuerst den Norden (—Skandinavien und die deutsche Nord - und Ostseeküste) und wandten sich später südwärts. Zur Zeit Christi bewohnten sie das Land zwischen Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Ihre westlichen Nachbarn waren die Kelten, ihre östlichen die Slave«, ihre südlichen die Römer. 2. Deutschland besaß um jene Zeit ein rauhes Klima; die Winter waren lang und hart, die Luft feucht und nebelig. So wenigstens wird uns von den Römern erzählt, denen wir die Nachrichten über unsre Vorfahren verdanken, und auf sie mußte allerdings das Land im Gegensatze zu ihrer warmen, sonnigen Heimath einen unfreundlichen Eindruck machen. Der Boden war sumpfig und mit großen Wäldern bedeckt. Einer derselben soll 9 Tagereisen breit und 60 Tagereisen lang gewesen sein. Die Berge lieferten Eisen und Salz. In den Wäldern wuchsen riesige Eichen, Buchen uno Tannen. Mancher dieser Bäume saßte, zum Nachen ausgehöhlt, wohl 30 Menschen. Neben ihnen reiften allerlei Waldbeeren und wildes Obst. Auf den Feldern wurden Hafer und Gerste, Erbsen, Linsen, Bohnen, große Rettige und Flachs erbaut. Bären, Wölfe, Luchse, wilde Schweine, Elennthiere und riesige Auerochsen bevölkerten die Wälder; Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänfe wurden als Hausthiere gezogen.

3. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. uncounted

1911 - Leipzig : Hirt
Urtvalä in Brasilien. Die Urwälder im Gebiet des Amazonenstromes prangen in der zum Licht drängenden Fülle des tropischen Pflanzenwuchses üppiger und farbenprächtiger als irgend ein anderer Urwald der Erde. Die Baumriesen werden von Kletter- und Schlinggewächsen umstrickt, andere Pflanzen ibromelien) senken ihre Wurzeln in die vom Regen aufgeweichte Rinde. Der Boden bildet einen dichten Teppich von Farnen, Orchideen u. a. So dringt nur an einzelnen Stellen, wo Gewässer eine Bahn durch den Urwald brechen oder wo ein Baumriese im Todessturz weithin alles schwächere Gewächs erschlug, das Sonnenlicht in das bläulich-schwarze Dunkel des Unterholzes. Fast nie sieht der Reisende hier ein Tier, bei seiner Annäherung flieht alles, besonders die durch ihre schreckenden Schreie sich verratenden Papageien, und so wird er in all der Pflanzenherrlichkeit fast erdrückt von dem Gefühl trostlosester Einsamkeit.

4. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 2

1911 - Leipzig : Hirt
2 I. Australien und Polynesien. sind nicht hoch genug, um die Winde stärker abzukühlen und größere Niederschläge erhalten zu können. Daraus ergibt sich, daß Australiens Inneres sehr arm an Niederschlägen ist. Das Innere wird im Sommer sehr erhitzt, und dann dringen von her die Jahreszeitwinde oder Monsune ins Land und schütten über die Küstenstriche bedeutende Regenmengen. An der Süd- und Westküste fällt im südlichen Winter der Regen am reichsten, aber zu allen Jahreszeiten ist nur das östliche Randgebirge bewässert, das die Feuchtigkeit der Seewinde abfängt. Im Binnenlande fällt zuweilen erst nach jahrelangem Zwischenraum Regen, und dieser verdunstet wegen der großen Hitze (bis zu 48°) sehr schnell. Darum ist das Innere meist Steppe oder Wüste und wurde von beix früheren Besitzern, den Holländern, überhaupt nicht erforscht. Die Steppe dringt im 8 am weitesten gegeil die Mitte des Erdteils vor. Pflanzenwelt. Nur der 80 trügt dichten Wald mit üppigem Unterholz (Baumfarne). Die Steppe ist ein Grasland mit Gruppen von schattenarmen Bäumen, wie Akazien, Euka- lypten mit senkrecht stehenden Blättern, Grasbäumen (Bild 3 und 4) und Kasuarinen, die riesigen Schachtelhalmen ähneln. Weiter nach dem Jnnem zu erscheint Gras mit scharfen Holzspitzen, „Stachel- schweingras". Dieses bildet den Übergang in den gesürchteten Skrub [ffrab], den dornigen, grau gefärbten Busch. Andere Pflanzen und Bäume finden sich nur spärlich an deil Gebirgen des Jnnem. Pflanzen, die die Bewohner zum Ackerbau hätten erziehen können, gab es früher in Australien nicht. Tierwelt. An Tierarten ist das Festland arm, da es schon in früher Erdzeit von Asien getrennt wurde. Eigentümlich sind dem Lande die Beuteltiere, deren größter Vertreter das Riesenkänguruh ist. An einheimischen Raubtieren gab es nur den Dingo, einen gelben wilden Hund. Wiederkäuer fehlten und damit die erste Bedingung zur Viehzucht der Ur- bewohner. Reicher ist die Vogelwelt. Dem Erdteile sind Emustrauße, schwarze Schwäne, weiße Adler und Papageienarten eigen. Mit Mineralschätzen ist Australien reich bedacht. Gold, Kupfer, Silber und Steinkohlen snld in Mengen ge- funden. Flüsse und Seen. Aus der Oberflächeligestalt und dem Klima ergibt sich, daß Australiens Flußwelt sehr ärmlich gestaltet sein muß. Die meisten Flüsse sind nur Krieks, deren Wasserfäden in der dürren Zelt zu Perlschnüreil von kleinen a 8? S* w It

5. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 60

1911 - Leipzig : Hirt
60 Iv. Asien. Geäst Luftwurzeln in den Boden senkt und so einen auf einer Menge dünner, schlanker Säulen ruhenden natürlichen Dom bildet, ist der auffallendste Baum Indiens. Die Lotosblume ist die eigentümliche Wasserpflanze. Das wertvollste Holz liefert der Tiekbaum, die indische Eiche. In den Gebirgswäldem des Himalaja, die nach oben die Urwälder am Fuße des Gebirges ablösen, wachsen manche andere, unseren Waldbäumen ähnliche, wertvolle Bäume. Reich ist auch die Tierwelt. Sie entfaltet sich am üppigsten in den Dschungeln (Bild 36). Der Tiger ist das stärkste Raubtier, aber die Schlangen richten weit mehr Schaden an1. Krokodile bevölkern die Flüsse, Scharen von Affen die Wälder. Ms Haustiere sind Haushühner, Pfauen und Zeburinder (Buckelochsen) zahlreich. Der gezähmte Elefant leistet die wichtigsten Verkehrsdienste. Groß ist der Ertrag an Seide, Schafwolle und Elfenbein. Perlen liefern die Muscheln des Meeres. Die wichtigsten Mineralschätze sind Steinkohlen und Erze. Die Fabriktätigkeit entwickelt sich immer bedeutender, namentlich in Baum- wolle und Jute. Dagegen geht der bei nicht genügendem Regenfall von verheeren- der Hungersnot heimgesuchte abergläubische und wenig unternehmungslustige Bauernstand in beängstigender Weise zurück. Den größten Bestandteil der Bewohner bilden die eingewanderten und mit der Urbevölkerung, den dunkelfarbigen Dräwida, vielfach vermischten Inder oder Hindu. Der Brahmanismus (Hinduismus) trennt sie streng voneinander in Kasten. Über 60 Millionen sind Mohammedaner, die in Hindostän die groß- artigsten Moscheen erbaut haben. Die Christen schätzt man auf 3 Millionen. Wegen des gerade in den fruchtbarsten Gegenden unzuträglichen Klimas wohnen nur etwa 250 000 Europäer, meist Briten, im Britischen Indien. Vorderindien (mit Ceylon, dem Himalaja-, Karakorüm- und Hinduküschgebiet und mit Teilen von Iran) und der W von Hinterindien haben im ganzen fast 5 Mill. qkm und etwa 300 Millionen Einwohner. Etwa 20% der Bewohner ge- hören Staaten an, die vom Britischen Reiche abhängig sind. Durch Volkszahl, Ergiebigkeit des Bodens an den mannigfaltigsten Erzeug- nissen, Entwicklung der Industrie und des Handels bildet das Kaiserreich Indien die wertvollste britische Kolonialbesitzung. Besiedlung. Im schwer zugänglichen Himalaja (Bild 35), an dessen Fuße viel Tee gebaut wird, blieben noch zwei Länder unabhängig. Im hochgelegenen Kaschmir am Knie des Indus fsrinägar. Im Pändschab-, an dereisenbahn nach der Grenze Afghanistans flahöre, in herrlichen Fruchtgärten gelegen, mit prachtvollen Moscheen, Palästen und Wasserwerken. Im Gebiet des Ganges fdelhi, mit riesigen Ruinen und großartigen mohammedanischen Bau- werken. Unter den vielen Großstädten Hindostäns sind die wichtigsten der Bahn- knotenpunkt fallahabäd», Wallfahrtsort der mohammedanischen Inder, Haupt- knotenpunkt des indischen Bahnnetzes, und fbenäres^ (Buntbild), die „heilige Stadt" der Hindu, Hochschule der Brahmanen am „heiligen" Ganges, in malerischen Stufen am bergigen Ufer aufgebaut. 1 Gegen 1000 Menschen sterben in Vorderindien jährlich durch den Tiger, die vier- undzwanzigfache Zahl durch den Biß giftiger Schlangen, besonders der Brillenschlangen. — 2 D. i. „Fünfstromland" des Indus und seiner Nebenflüsse aus dem Himälaja, — 3 ©. i. Gottesstadt, Allahs Stadt. — 4 Wb. Lehmann Nr. 27.

6. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 66

1911 - Leipzig : Hirt
66 Iv. Asien. § 46. c) Der tropische Monfimgürtel: der regenreiche S und 0 des Festlandes und Südarabien. 6) Das Mittelmeergebiet mit Sommerdürre und nach 0 hin abnehmen- den Winterregen: der größte Teil Vorderasiens. 6. Die Pflanzenwelt ist der großen Ausdehnung des Erdteils und der Oer- schiedenartigkeit des Rlimas entsprechend sehr mannigfaltig. Sibirien hat in der Flora mit Mittel- und Nordeuropa große Ähnlichkeit, Vorderasien, die Zeimat des Kern- und Steinobstes, mit den mittelmeerischen Gebieten Europas. Diemonsünprovinz nimmt nach N und 0 hin an tropischer Fülle allmählich ab. Der mittelasiatische Steppengürtel geht durch Arabien zur Sahara über. 7. Auch die Tierwelt Asiens ist wegen der Größe des Kontinents und der Verschiedenheit des Rlimas ebenso mannigfaltig wie die Pflanzenwelt. In Sibirien entspricht sie der nordosteuropäischen, ist aber an wertvollen Pelztieren viel reicher. Von Afrika hat sich der Löwe in Südwestasien ver- breitet. Krokodile finden sich vom Indusdelta bis in das Strombecken des Iantsekiang und im Austral-Asiatischen Mittelmeer. Charakteristisch für den Erdteil ist der Tiger, der die Hochebene von Iran, Turan, Innerasien, China, beide Indien, Sumatra und Java als gefährlichstes Raubtier be- herrscht, 2. die Fülle giftiger Schlangen im Monsüngebietk Innerasien ist die Heimat des vak, des Pferdes und des zweihöckerigen Ramels. Indien, Borneo und Sumatra beherbergen de:: Elefanten und das Nashorn, der ganze Erdteil bis nach Sibirien hinein besitzt zahlreiche Antilopen- und pirsch- arten. Menschenähnliche Affen leben auf den beiden größten Sunda-Infeln. 8. Mineralwelt. Asien ist reich an Steinkohlen, die besonders in China, Nord- und Westasien, in Sachalin, Japan und in Vorderindien gefunden sind. Sibirien ist eins der wichtigsten Goldländer. Zinn liefern Malaka und die Sunda-Infeln, Rupfer Japan und Vorderindien, Petroleum Sumatra, Barma und Japan. 9. Flüsse. Sibirien hat drei große Ströme, den Ob-Irtisch, der mit fast 3 Mill. qkm das größte Stromgebiet Asiens hat, den Ienissei und die Lena. Sie münden in das für die Schiffahrt bedeutungslose Nördliche Eismeer. Auch der 0 hat drei große Ströme: den Amur, den ^oanghö^ und den Iantsekiang^. Der in ein meist eisbedecktes, seichtes Meer mündende, etwa fünf Monate zugefrorene Amur ist unwichtig für den verkehr. Die größte Bedeutung hat der Iantsekiang. Hinterindien und Vorderindien haben je zwei für die Schiffahrt wichtige Ströme, jenes den Mekong und den Irawadi, dieses den Ganges-Brahma- putra und den Indus. 1 S. @.60, Anm.1. — 2d. i. Gelber Fluß. — » D. i. Strom der Provinz Jang (an der Mündung).

7. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 75

1911 - Leipzig : Hirt
1. Kolonien in Afrika. — o) Deutsch-Süd Westafrika. 75 Klima und wirtschaftliche Verhältnisse sind ähnlich wie im Nämaland, von dem das Dämaraland durch höhere Niederschläge und ausgedehnte Dornbusch- Wälder unterschieden ist. 4. Das Amboland und der No bilden eine Hochebene. Tropische Hitze und ausreichende Niederschläge versprechen Pflanzungen Gedeihen. Wirtschaftsgeographie. Die Küstenbeschaffenheit und die Trockenheit erschweren den Aufschwung der Kolonie, die größtenteils ein hoch- gelegenes, dürres Steppenland ist. Ausgedehnt und zahlreich sind die Weiden für Rinder im N, für Schafe und Angoraziegen (Bild 43) im S. Straußeu- und Bienenzucht sind einträglich. Bei Bewässerung gedeihen Getreide, Ge- müse, Südfrüchte, Tabak, Wein und Dattelpalmen. Stauwerke für Regen- und Grundwasser hat man schon in größerer Zahl angelegt. Die Tierwelt ist reich an Arten. Antilope, Springbock, Zebra und Giraffe be- Völkern die Savannen neben ihren Feinden Leopard, Luchs, Hyäne und Schakal. Tauben, Hühner, Geier sind überall zu finden, Seelöwen, Flamingos, Pelikane und Pinguine in großer Anzahl an der Küste, die den Pinguinen ihre Guanolager ver- dankt. Schildkröten, Eidechsen, Schlangen, Bärenpaviane und Bienen kommen häufig vor. Die schlimmste Plage des Landes sind Wanderheuschrecken und Termiten. Der Fischreichtum der Küstenströmung wird wegen der Hasenlosigkeit nur von Hottentotten in der Walfischbai ausgenutzt. Bodenschätze (Kupfer, Eisen und Spuren von Gold) sind gefunden, Diamanten werden vermutet. Abgebaut wird Kupfer in den Otäwigruben, wohin von Swakopmund eine Eisenbahn führt. Vollendet ist ferner die Feldeisenbahn^ Swakopmund—windhuk. Eine dritte Bahn Lüderitzbucht—kubub—keet- mannshoop wird 1908 vollendet werden. Ausgeführt werden Straußenfedern, Häute, Hörner, Guano, Erze, eingeführt Eisenwaren, Holz, Bier, Kleider, Tabak, Lebensmittel. — Die Dampferverbindung wird nach Bedarf durch die Woermann-Linie in 20tägiger Fahrtdauer wahrgenommen. Der Besiedlung durch Deutsche in großem Maßstabe steht die Dürre des sonst gesunden Landes entgegen. Außerdem wurde schon ein sehr großer Teil des besten Landes von Kolonialgesellschaften52 erworben. Bevölkerung (Bild 40). Die äußerst spärliche Bevölkerung ist sehr ver- schiedenartig. 1. Groß - Nämaland nehmen neben wenigen Buschmännern Vieh- züchtende gelbe Hottentotten^ ein. Sie sind klein und häßlich, geistig begabt, tüchtige Jäger und Krieger. Ihre Sprache hat merkwürdige Schnalzlaute. Sie wohnen in leicht abzubrechenden Hütten aus biegsamen Stäben. 2. Im Dämaralande wohnen viehzüchtende Bantuneger (Kassern), der große Stamm der Herero (Bild 43) und die von ihnen unterjochten Bergdamara. ' Wie Dresden—darmstadt, 380 km lang, 60 om Spurweite. 2 Diese haben rund 40 Mill. M angelegt. 3 Hottentott holländisch = Dummkopf.

8. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 254

1911 - Leipzig : Hirt
254 B. Verkehrsgeographie. § 214—216. c) Südamerika hat die höchsten Eisenbahnen der Erde (Tabelle § 221,3) und eine Überlandbahn in der fast vollendeten „Transandinischen Bahn" Buenos Aires—valparaiso. Argentinien allein hat ein ziemlich enges Bahnnetz. 6) In Asien haben Vorderindien, Java und Japan ein weitverzweigtes Bahnnetz. In der Sibirischen Bahn Tscheljabinsk—wladiwostok hat Asien den längsten einheitlichen Schienenweg der Erde, 6550 km. Die vorwiegend mit deutschem Gelde gebaute Bagdad-Bahn soll den Weg London—bombay [bombe] von 15 Tagen auf 9 Tage abkürzen. e) Die Überlandbahn Afrikas ist die Kap—käiro-Bahn (7500 km), die im S bis über den Sambesi, im N bis ©Hartum fertig ist. f) Australien besitzt Eisenbahnen zur Verbindung der Häsen und baut eine Überlandbahn von 8 nach N. § 214. Für den Landverkehr spielt außerhalb des Bereiches der Eisenbahnen noch eine Rolle der Verkehr mit Schlitten, besonders in Rußland, Skandinavien und Sibirien, wo in höheren Breiten Renntiere und Hunde die Zugtiere stellen, femer der mit Karawanenwagen, die in Südafrika und Südamerika, auch in Vorderindien mit Ochsen bespannt sind, im nördlichen China dagegen, wie im süd- lichen Sibirien, in Rußland und Nordamerika von Pferden gezogen werden. Für Gebirgsländer ohne Kunststraßen ist der Verkehr durch „Saumtiere" wichtig. Maultiere, Maulesel, Esel und Pferde tragen hier die Lasten. Denselben Dienst leistet das mit etwa 200kg belastbare Kamel, das „Schiff der Wüste", das in 1 Stunde 4—5 km zurücklegt. In Tibet wird es durch den Vak ersetzt. In Indien ist der Elefant ein wichtiges Mittel für den Verkehr. In den Tropen Afrikas werden zwar Ochs und Rind als Reittiere benutzt, die Lasten aber befördert da, wo Bahnen und Flußwege fehlen, der Mensch aus seinem Kopfe. § 215. Von außerordentlicher Bedeutung ist für Europa, Amerika und Asien der Binnenschiffahrtsverkehr. Er bewältigt riesige Mengen Massengüter. Darum siud in diesen Ländern, wo die Verhältnisse es ratsam erscheinen ließen, viele Kanäle zur Verbindung der verschiedenen Flußstraßen hergestellt. Am dichtesten sind die Kanalnetze Englands, Belgiens und der Niederlande. Für die beiden letzten Länder ersetzen sie größtenteils die fehlenden Landstraßen. Am ausgedehntesten ist das Wasserstraßennetz Rußlands (§ 208), Amazoniens und der Union. Der verkehrsreichste Fluß ist der Rhein, ihm folgen Hudson [hädß'n], Sikiang, Wolga. Die Wasserstraßen des Deutschen Reiches erreichen mit 14 000 km gerade ein Drittel der Länge der russischen Wasserstraßen. Die großartigsten Fluß- becken für Binnenverkehr hat Südamerika (§ 23,3 und 24). In Nordamerika ist das Mississippi-Missonribecken, in Afrika das Kongobecken oberhalb der Hauptfälle ein hervorragendes Binnenschiffahrtsgebiet. 2) Seeverkehr. § 216. Erst lange Zeit nach dem Karawanenhandel, der zuerst in Vorderasien nachweisbar ist, entwickelten die Phöniker den Seeverkehr. Sie tauschten die babylonischen und ägyptischen Erzeugnisse an den Küsten der Mittelmeerländer aus und begründeten so die Küstenschiffahrt. Im Mittelalter fuhren die Nor- mannen über das offene Meer bis nach Nordostamenka und die Araber bis nach

9. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 32

1911 - Leipzig : Hirt
Co to 49. Pußta bei Szeged. Wo die Pußta fruchtbaren Boden hat, verändert sie ihr Aussehen zusehends. Das von gewaltigen Herden, Rindern und Pferden belebte Weideland verwandelt sich in Ackerland. Ausgedehnte Mais-, Weizen- und Rübenfelder, auch Wiesenfluren, durch Holzzäune vor den Herden geschützt und umrahmt von Obstbäumen Pappeln und Akazienbüschen, erscheinen als dicht beieinander liegende Inseln in der Pußta. Bauerngehöfte senden bald hier, bald dort die Rauch- säulen ihres Herdes in die Luft. Sie sind von zahlreichen Haustieren belebt, besonders von Federvieh. Die Eisenbahnreise durch die Pußta gewährt jetzt mannigfache Abwechslung.

10. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 7

1911 - Leipzig : Hirt
§9. 1. Nordamerika. — a) Die Mulde. — b) Pazifisches Nordamerika. 7 (Bild 16), der Kakaobaum, der spanische Pfeffer, die Kokospalme, der Kautschukbaum, Arzuei- und Farbpflanzen. Amerika hat die wichtigsten Kultur- gewächse der anderen Erdteile aufgenommen und auf einer riesigen Fläche angebaut. Es gibt jetzt von seinem Überschuß an Europa ab. Tierwelt. Wie die Flora Nordamerikas viele Anklänge an die Asiens und Europas zeigt, so auch die Tierwelt. Nur der Moschusochs ist Nordamerika eigentümlich. Die meisten Tiere Amerikas sind beträchtlich kleiner als die entsprechenden Arten der Alten Welt: Puma, Jaguar, die Vertreter der tropischen großen Raub- tiere, Lama und Vikunj a, die amerikanischen Kamelarten, Alligator oder Kaiman, die Krokodile der Neuen Welt. Größer als die Tierarten der Alten Welt sind nur die Flußschildkröte, einige Hirscharten, der Büffel und der Kondor, der bis 3 m Flügelspannweite hat. Südamerika hat infolge seiner abgesonderten Lage eigentümliche und altertüm- liche Tiere (Zahnarme wie das Faultier, Gürteltier), ähnlich wie Australien und wie dieses auch eine ungemein buntfarbige Vogelwelt (Papageien, Kolibris). Reich ist es auch an Fischarten und Insekten. Die Einhufer, Pferd und Esel, ebenso die zweihnfigen melkbaren Tiere und die Schweine, aus der Alten Welt hinübergebracht, sind heute in Millionen vorhanden. Die Mineralwelt Amerikas ist reicher als die der anderen Erdteile. An nutzbaren Metallen werden besonders Edelmetalle gewonnen, die gerade in den unwirtlichsten Gegenden hauptsächlich vorkommen, dazu Edel st ei ue, Eisen und Kupfer, in großer Menge auch Kohlen. 1. Nordamerika. 2,4 mal größer als Europa, 110 Mill. E. 1/g so dicht bevölkert wie Europa. a) Die Mulde der Hudson-Bai und des Mississippi. § 9. Das Nordamerikanische Dreieck bildet eine weite Mulde (Fig. 3, S. 8), die von der Hndsonmdß'n^-Bai bis zum Golf von Mexiko reicht. Sie ist umrahmt von einem breiten Westrand und einem schmaleren Ost- rande. Durch die sanfte Bodenanschwellung um die Kanadischen Seen wird sie in einen breiteren Teil im N und einen schmaleren im 3 zerlegt. Die Ränder der Mulde sind im W und 0 grundverschieden. b) Das Pazifische Nordamerika. Der breite Westrand oder das Pazifische ^ Nordamerika ist einheitlich gestaltet. Dort findet sich ein hohes Tafelland, das in riesiger Länge vom Golf von Tehuantepec bis zur Bering-Straße reicht. In Alaska und in Mexiko ist es schmaler, in der Mitte am breitesten. Tiefland kommt nur in geringen Flächen vor. Von den weiten Hochflächen ist das „Große Becken" nordöstlich von Kalifornien größer als das Deutsche Reich. Drei vorherrschend meridional gerichtete Hochgebirgsketten aus ältestem Gestein und vulkanischen Ausschüttungen durchziehen das Land: die Küstenkette, das westliche Randgebirge, das Felsengebirge. 1 So genannt nach dem Pazifischen oder Stillen Ozean.
   bis 10 von 157 weiter»  »»
157 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 157 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 1
2 0
3 5
4 2
5 16
6 8
7 14
8 0
9 3
10 4
11 2
12 0
13 5
14 0
15 15
16 17
17 14
18 10
19 7
20 0
21 3
22 13
23 0
24 5
25 0
26 1
27 0
28 1
29 21
30 89
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 5
37 21
38 52
39 4
40 1
41 10
42 0
43 1
44 1
45 4
46 0
47 4
48 5
49 36

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 11
1 1
2 1
3 15
4 10
5 2
6 11
7 0
8 0
9 0
10 4
11 39
12 1
13 2
14 0
15 0
16 8
17 16
18 18
19 0
20 1
21 29
22 0
23 5
24 12
25 2
26 3
27 12
28 5
29 0
30 0
31 0
32 3
33 0
34 1
35 0
36 4
37 3
38 1
39 5
40 7
41 0
42 12
43 2
44 1
45 7
46 0
47 15
48 16
49 10
50 34
51 1
52 0
53 1
54 16
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 20
62 0
63 0
64 13
65 4
66 1
67 1
68 0
69 1
70 41
71 3
72 2
73 1
74 1
75 3
76 7
77 22
78 2
79 14
80 0
81 2
82 15
83 0
84 116
85 0
86 2
87 7
88 0
89 0
90 0
91 7
92 19
93 1
94 24
95 17
96 1
97 4
98 1
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 447
1 432
2 135
3 226
4 104
5 366
6 562
7 365
8 183
9 377
10 332
11 271
12 535
13 222
14 542
15 43
16 87
17 128
18 913
19 443
20 55
21 160
22 69
23 26
24 398
25 1001
26 467
27 70
28 173
29 386
30 319
31 118
32 411
33 1326
34 319
35 169
36 73
37 49
38 59
39 798
40 505
41 155
42 150
43 346
44 252
45 55
46 219
47 388
48 89
49 173
50 408
51 465
52 578
53 71
54 704
55 1408
56 73
57 79
58 315
59 1153
60 166
61 415
62 309
63 83
64 340
65 516
66 93
67 226
68 69
69 243
70 57
71 230
72 289
73 90
74 160
75 273
76 93
77 274
78 526
79 100
80 441
81 1619
82 220
83 433
84 111
85 91
86 216
87 114
88 130
89 296
90 139
91 379
92 190
93 99
94 2308
95 768
96 219
97 815
98 210
99 454
100 1221
101 208
102 358
103 162
104 151
105 126
106 380
107 412
108 43
109 286
110 283
111 253
112 204
113 128
114 258
115 74
116 196
117 61
118 89
119 445
120 105
121 427
122 331
123 174
124 368
125 245
126 155
127 426
128 49
129 227
130 1008
131 637
132 167
133 703
134 126
135 59
136 585
137 146
138 58
139 216
140 298
141 105
142 752
143 389
144 149
145 491
146 71
147 140
148 253
149 46
150 252
151 307
152 398
153 107
154 285
155 331
156 334
157 328
158 149
159 243
160 131
161 574
162 35
163 52
164 165
165 354
166 487
167 101
168 246
169 180
170 294
171 454
172 205
173 613
174 150
175 1103
176 207
177 840
178 79
179 525
180 159
181 60
182 455
183 1412
184 168
185 96
186 65
187 178
188 745
189 104
190 117
191 307
192 229
193 253
194 250
195 157
196 484
197 99
198 347
199 795